Gastbeitrag: Mittelmäßig oder herausragend: Das Lektorat macht den Unterschied

Das Schreiben eines Buches ist eine kreative und herausfordernde Erfahrung. Hat man es erstmal geschafft und den letzten Satz geschrieben, macht sich eine erfüllende Glückseligkeit breit. Doch damit ist die Arbeit nicht getan. Jetzt geht es an die Überarbeitung.
Ein Lektorat ist der entscheidende Schritt, um sicherzustellen, dass ein Buch die bestmögliche Qualität erreicht. Oft fällt es Autoren jedoch nicht leicht, ihr Werk aus der Hand zu geben. Da ist zum einen die starke emotionale Bindung an das eigene Buch, das mit viel Zeit und Energie geschrieben wurde. Zum anderen ist da die Angst vor Kritik oder Ablehnung. Viele Autoren möchten diesen Schritt also gerne überspringen. Aber ein Lektorat kann den entscheidenden Unterschied zwischen einem mittelmäßigen und einem herausragenden Buch ausmachen.

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Zunächst ist es wichtig Rechtschreib-, Zeichensetzungs- und Grammatikfehler zu beseitigen. Selbst erfahrenen Schriftstellern passieren immer wieder Tippfehler. Solche Patzer werden oft als Qualitätsmangel wahrgenommen. Diese Fehler können den Lesefluss und letztendlich das Gesamterlebnis des Lesers beeinträchtigen. Doch das ist nicht alles.
Bei einem Lektorat wird auch der Stil des Textes geprüft. Satzstruktur, sprachlicher Fluss und Ausdruck sind weitere Fallstricke, die es zu korrigieren gilt. Es wird nach Logikfehlern und Unstimmigkeiten oder Lücken in der Handlung gesucht. Ein guter Stil ermöglicht es den Lesern, sich in die Geschichte und die Handlung zu vertiefen und das Buch zu genießen.
In seiner Arbeit nimmt der Lektor die Perspektive des Lesers ein und kann dem Autor wertvolles Feedback zu unnötigen Informationen, sich wiederholenden Füllwörtern oder Unstimmigkeiten in der Handlung geben. Ein anderer Blickwinkel kann dazu anregen, alternative Lösungen zu finden oder bestimmte Teile einer Geschichte zu überdenken und zu überarbeiten.
Manchmal verliert der Schreiberling den Blick für potenzielle Missverständnisse oder Unklarheiten, weil er so vertieft in die eigene Geschichte und die Entwicklung der Charaktere
ist. Vielleicht kann man ein Lektorat als eine Art Vermittlung zwischen Autor und Leser betrachten. Durch die Überprüfung und Korrektur des Textes entsteht ein fokussiertes und fesselndes Werk. Die Angst vor negativen Rückmeldungen ist dabei oft unbegründet. Die meisten Lektoren gehen einfühlsam vor, wissen sie doch um die sensible Seele des Schriftstellers. Durch kompetente Anmerkungen können peinliche Fehler vermieden und die Qualität eines Buches perfektioniert werden. Ein gründliches Lektorat sorgt dafür, dass ein Roman lesefreundlich und professionell wirkt und der Text stilistisch einzigartig und authentisch ist.

Gastautorin Claudia Hebestreit

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