Gastbeitrag – Kreativ Leben Blog – Kreativitätstechniken 4

Diskursive Kreativitätstechniken

Diskursive Methoden sind solche, die auf analytischen Schlussfolgerungen basieren. Es geht um einen logischen Prozess der Lösungsfindung, indem das bestehende Problem in kleine Einheiten aufgespalten wird. Hierbei entstehen weniger ganz neue Ideen als bei den intuitiven Kreativitätstechniken, aber dafür kommt man zu Lösungen für ganz konkrete Probleme. Um beispielsweise einen Plotknoten zu lösen, sind diskursive Methoden ganz hervorragend geeignet.

Kraftfeldanalyse

Die Kraftfeldanalyse – entwickelt von einem Psychologen namens Kurt Lewin – ist eine einfache Methode, um sich eine Situation samt auf sie einwirkender Faktoren zu vergegenwärtigen. Gerade, wenn man lange an einer Szene sitzt und einfach nicht weiterkommt, hilft es, sich einen neuen Überblick zu verschaffen.

Für die Kraftfeldanalyse schreibt man in die Mitte des Blattes die aktuelle Situation. Pfeile von oben symbolisieren helfende Kräfte, die auf diese Situation hin arbeiten, und Pfeile von unten die hindernden Kräfte, welche die Situation blockieren. Die Situation in der Mitte bleibt im Gleichgewicht, d.h. es wirken so viele helfende wie hindernde Kräfte auf sie ein. Wenn das Problem schließlich dargestellt ist, muss man sich, um die Situation in die gewünschte Richtung zu verändern, eines klarmachen: man kann sowohl die helfenden Kräfte verstärken als auch die hindernden Kräfte abschwächen.

Grafik von der Autorin bereitgestellt

Indem man nun eine der helfenden Kräfte verstärkt, z.B. das gemeinsame Ziel, kann man die Protagonisten dazu bringen, sich wieder zu vertragen.

Ursache-Wirkungs-Diagramm

Das Ursache-Wirkungs-Diagramm, das von dem japanischen Wissenschaftler Kaoru Ishikawa entwickelt wurde, ist eine gute Methode, um Probleme in ihre Einzelteile zu zerlegen und ganz genau zu betrachten.

Man beginnt mit einem schlichten, horizontalen Pfeil, an dessen Spitze das Problem (oder auch das Ziel) steht. Auf diesen Pfeil stoßen von oben und unten andere Pfeile, die für Haupteinflussgrößen stehen, also Dinge, die dazu beitragen, dass das Problem problematisch ist oder das Ziel erreicht wird. In der Gruppe oder alleine, gern unter Verwendung anderer Kreativitätstechniken, überdenkt man diese Haupteinflussgrößen und findet heraus, was diese beeinflusst – die sogenannten Nebeneinflussgrößen, die ebenfalls als Pfeile eingezeichnet werden. Und auch diese Nebeneinflussgrößen werden wieder von anderen Dingen beeinflusst…

Grafik von der Autorin bereitgestellt

Im klassischen Qualitätsmanagement, für das diese Methode ursprünglich entwickelt wurde, folgt jetzt die Auswahl der wahrscheinlichsten Ursachen für das Problem; in unserem kreativen Schreibprozess haben wir jetzt alle Ursachen visualisiert, die auf unsere Szene einwirken und unser (Plot-)Problem verursachen, und können besser überblicken, wie wir zu einer Lösung kommen.

Beide Methoden eignen sich dazu, alleine ausgeführt zu werden, sind aber im Ursprung für Gruppen gedacht und können natürlich auch in solchen bearbeitet werden. Wie immer gilt, dass Regeln gebeugt und den eigenen Bedürfnissen angepasst werden dürfen, schließlich wollen wir kreativ bleiben.

Das war jetzt der Abschluss meiner kleinen Reihe zu Kreativitätstechniken. Ich hoffe, ihr konntet die eine oder andere Anregung aus meinen Beiträgen mitnehmen und hattet Freude am Lesen! Natürlich gibt es noch unzählige andere Kreativitätstechniken; meine Vorstellung beinhaltet lediglich eine Auswahl, die ich für Autor*innen als nützlich erachte. Für alle gilt: einfach ausprobieren! Man kann nichts falsch machen und steht am Ende auf jeden Fall mit neuen Impulsen da.

Ich wünsche euch dabei viel Vergnügen!


Hallo, ihr liebe Schreibbegeisterte!

Mein Name ist Anna und ich bin leidenschaftliche Hobby-Autorin. Auf meinem Blog widme ich mich dieser doch etwas exzentrischen Freizeitbeschäftigung. Dort findet ihr Tipps und Tricks, Anregungen, Ideen und die eine oder andere Kurzgeschichte, mit der ich mir die Zeit vertreibe, während ich auf mein ultimatives Ziel hinarbeite: die Veröffentlichung meiner Fantasy-Trilogie.

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Vielen Dank Anna!

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