Du hast es vermutlich schon bemerkt. Märchen liegen uns am Herzen. Nicht umsonst haben wir die Schreibwettbewerbe zu den modernen Märchen und den Kobolden ausgerufen. Wir finden in Märchen einfach viele tolle Geschichten, ohne dass es zu sehr ins Genre der Fantasy ausufert. Wobei wir auch das mögen. Trotzdem Märchen – damit verbinden wir doch alle irgendwie unsere Kindheit. Als Autor ist unserer Meinung nach nichts so anspruchsvoll, wie ein Märchen selbst zu schreiben. Deshalb haben moderne Märchen es vielleicht auch etwas schwerer auf dem Buchmarkt.
Wovon reden wir hier überhaupt?
Märchen unterscheiden sich in einiger Hinsicht von anderen Texten. Möchtest du selbst ein Märchen schreiben – sei es in einer Anthologie (Geschichtensammlung), einer Textgemeinschaft oder im Rahmen einer Märchenralley – sollten dir diese Unterschiede bewusst sein.
Eines der wichtigsten Merkmale hierbei ist, dass Gut und Böse unterscheidbar sind und sich sichtlich voneinander abgrenzen. Grautöne bei den Figuren wie beispielsweise in Romanen sind ausdrücklich nicht erwünscht.
Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass es am Ende stets eine Moral gibt. Meistens ergeht es den Bösen am Ende schlecht, während die Guten belohnt werden.
Bei den Namen der Charaktere wird ein solcher Ausgang manchmal sogar schon angedeutet oder vorweggenommen. Ein gutes Beispiel dafür sind Goldmarie und Pechmarie, die von Frau Holle belohnt bzw. bestraft werden.
Andere Figuren haben gar keine richtigen Namen, sondern werden nur mit ihren Eigenschaften beschrieben, zum Beispiel „Das tapfere Schneiderlein“ oder „Der böse Wolf.“
Nachfolgend wollen wir dir ein paar Schreibtipps geben und beleuchten, wie du auf effektive Weise Namen für deine Märchenfiguren entwickeln kannst.
Methoden zur Entwicklung von Namen für Märchenfiguren
Es gibt viele unterschiedliche Arten, Namen für seine Figuren zu erschaffen.
Falls du ein Scrabble-Spiel besitzt, könntest du zum Beispiel einfach wahllos Buchstaben aneinanderreihen und schauen, was passiert. Selbst wenn dabei am Ende bloß Murks herauskommt, ist diese Methode hervorragend geeignet, deine Kreativität anzuregen und die Ergebnisse auf phantasievolle Weise weiterzuentwickeln.
Ähnlich ist es mit Zufallsgeneratoren für Namen im Internet. Aber Vorsicht: Häufig sind diese sehr „fantasy-lastig“ gehalten und erinnern eher an Tolkiens „Herr der Ringe“ als an klassische Namen für Märchenfiguren.
Eine etwas analytischere Herangehensweise ist das Benennen deiner Figuren nach ihrer Umgebung.
Ein Beispiel: Ein häufiger Lebens- und Handlungsmittelpunkt von Märchen ist der Wald. Möchtest du dir nun eine Gruppe oder ein ganzes Volk ausdenken, das dort lebt, könntest du dieses einfach „Waldlandvolk“ nennen. Falls du es nicht ganz so schlicht halten möchtest, wäre auch etwas Spezifischeres wie „Menschen der Äußeren Ringwälder“ oder „Westwaldwesen“ denkbar.
Einzelne Namen von Märchenfiguren aus dieser Gruppe könnten dann von Dingen abgeleitet sein, die man im Wald vorfindet. So könntest du deinen Helden aus dem Waldlandvolk zum Beispiel „Otto Schlüsselblum“ nennen und ihm eine Heldin namens „Lea Kleeblatt“ an die Seite stellen.
Da es neben den klassischen aber auch moderne Märchenbücher gibt, die sogar im Weltraum spielen können, muss sich die Namensgebung natürlich nicht auf eine dir bekannte Umgebung beschränken. So könntest du also auch ein Volk der „Mondsteinfresser“ und ihren Anführer, „König Felsenkauer“, entwickeln.
Schreibtipps für einen guten Lesefluss
Wer ein Märchen schreibt, möchte in der Regel, dass dieses auch gelesen wird. Oft geschieht das im Rahmen einer Märchenralley oder einer Textgemeinschaft. Manchmal veröffentlichen Verlage einzelne Geschichten auch in Anthologien.
Deshalb sollten Namen für Märchenfiguren nicht zu kompliziert klingen. Man sollte sie sich gut merken können, damit man die Charaktere nicht durcheinanderbringt und am Ende die Lesefreude verliert.
Völlig sinnlos zusammengewürfelte Kombinationen von Buchstaben solltest du also vermeiden. Es fällt einem Leser in der Regel leichter, mit einem „Zwerg Blaubacke“ und einer „Maria von Wiesenbunt“ mitzufiebern als mit als mit einem „Wrlzak Abrixias“ und einer „Gykza Mrlangia.“
Willst du dir trotzdem Namen für Märchenfiguren ausdenken, die keine erkennbare Bedeutung haben, wählst du am besten einfach klingende wie „Gim Robart“ oder „Hilla Weims.“
Viel lesen, um Märchen schreiben zu können
Einer der besten Tipps zum Schreiben ist, möglichst viel zu lesen. Es müssen nicht immer die Brüder Grimm oder Andersen sein, denn es gibt auch moderne Märchenbücher.
So bekommst du ein Gefühl für Erzählweise und Aufbau.
Mit den oben aufgeführten Tipps sollte es dir leichter fallen, eigenständig Namen für Märchenfiguren zu entwickeln. Bedenke aber vor allem, wenn Du Generatoren im Internet verwendest, dass viele Zugriff auf solche Tools haben und die Ergebnisse dieser Generatoren nicht unbegrenzt zufällig sein können.
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