NaNoWriMo – ich bin Wiederholungstäter

Noch einmal von vorne. Ein neues Buch, eine neue Geschichte. Seit ich denken kann, liebe ich es zu schreiben. Es ist meine Passion und NaNoWriMo ist für mich wie ein Fest. Jedes Jahr aufs Neue stelle ich mich der Herausforderung und versuche, einen 50.000 Wörter langen Roman zu schreiben. Warum ich das tue? Weil ich weiß, dass es möglich ist und weil ich es jedes Mal aufs Neue genieße. Hier findet ihr alles über meine Erfahrungen mit NaNoWriMo und warum ihr es auch einmal ausprobieren solltet.

Was ist NaNoWriMo und wie kam ich dazu?

Wer noch nie von NaNoWriMo gehört hat, hier eine kurze Erklärung: NaNoWriMo steht für National Novel Writing Month und findet jedes Jahr im November statt. Ziel ist es, innerhalb von 30 Tagen ein Buch mit mindestens 50.000 Wörtern zu schreiben. Natürlich ist das kein literarischer Wettbewerb, sondern eine Herausforderung für sich selbst. Und es gibt auch keinen Preis zu gewinnen, außer dem Gefühl, es wirklich geschafft zu haben.

Im November verwandeln sich viele Menschen in Schriftsteller. Während des gesamten Monats tippen sie auf ihren Tastaturen, um ein 50.000-Wörter-Buch zu schreiben – oder eben am NaNoWriMo teilzunehmen, wie es von den Initiator*innen genannt wird. Für mich ist dies bereits das dritte Mal, dass ich mich dieser Herausforderung stelle und ich bin mir sicher: Auch du kannst es schaffen! Setze dir einfach ein realistisches Ziel.

Als ich das erste Mal von NaNoWriMo hörte, wusste ich nicht so recht, was ich davon halten sollte. Sollte ich mich der Herausforderung stellen und 50.000 Wörter in einem Monat schreiben? Oder lag es vielleicht doch nicht so sehr an der Quantität, sondern an der Qualität? Inzwischen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es sich lohnt, an NaNoWriMo teilzunehmen – auch wenn man nicht unbedingt die 50.000 Wörter schafft. Denn NaNoWriMo ist für mich vor allem eine Motivationsspritze, um endlich mal wieder an einem Roman zu arbeiten und ihn tatsächlich fertigzustellen.

Meine Erfahrungen im ersten Jahr

Nachdem ich 2019 zum ersten Mal am NaNoWriMo teilgenommen habe, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Reiz des Schreibens unter Zeitdruck, die Herausforderung eine komplette Geschichte im Romanumfang in einem Monat zu schreiben und die Motivation durch die Community waren genau das, was ich gesucht habe. Aber ich hatte gar keine Community. Denn angemeldet hatte ich mich nicht. Wen wundert’s also – die 50k Wortvolumen hab ich natürlich auch nicht geschafft.

Meine Erfahrungen im zweiten Jahr

Der zweite Versuch, NaNoWriMo zu schaffen, war etwas anders als der erste. Ich hatte mehr Erfahrung und wusste, was ich tun musste, um gegen mich selbst zu gewinnen. Aber ich hatte auch mehr Verpflichtungen und weniger Zeit. Das bedeutete, dass ich mich viel mehr konzentrieren musste und kaum Pausen machen konnte. Aber im Jahr 2020 hatte ich die Schreibnacht.  Eine eigene Community, denn angemeldet hatte ich mich wieder nicht. Aber – ich habe mein Ziel erreicht und kurz nach dem NaNoWriMo in dem Jahr mein Buch “Zufällig Juwelendieb” herausgebracht.

4,2 von 5 Sternen bei fast 40 Rezensionen auf Lovelybooks

Ich denke, das Schreibnachtforum war der wichtigste Grund, warum ich es dieses Mal geschafft habe. Ich hatte einfach keine Zeit für Ausreden oder für das Zögern, das mich im ersten Jahr so oft geplagt hatte. Wenn ich anfing zu schreiben, musste ich einfach weitermachen, bis ich die nächste Pause erreicht hatte.

Dieses Mal war es auch viel einfacher, mich zu motivieren. Ich wusste, dass ich es schaffen konnte, also musste ich einfach nur weitermachen. Es war eine Herausforderung, aber ich wusste, dass ich sie bewältigen konnte. Insgesamt denke ich, dass meine Erfahrung im zweiten Jahr viel besser war als im ersten. Es war anstrengender, aber ich habe viel gelernt und bin stolz auf mich, dass ich es geschafft habe.

Meine Erfahrungen im dritten Jahr

2021 war ein richtig übles Jahr. Schlimme Nachbarn, Corona, Jobprobleme, ein Mammutumzug und ich am Limit. Zwar hatte ich auch hier die Schreibnacht, aber ich habe mich kaum beteiligt und entsprechend auch nichts vollbracht.

Trotzdem möchte ich auch dies Jahr nicht missen, denn es hat mir gezeigt, dass Hochfrequenzschreiben enorm erschöpfend ist und ich mir nicht jeden Monat einen NaNoWriMo abverlangen kann.

Und 2022?

Ich hab mich angemeldet. Ihr findet mich hier. Und ich bin mir sicher, dass ich es auch dieses Jahr wieder schaffen werde und ich kann es kaum erwarten, loszulegen.

Und wieder geht ein ganz ganz großer Dank an das Schreibnachtforum. Die haben mich sozusagen wiederbelebt und zwar mit dem NaNo-Sommercamp.

Mein Ziel dies Jahr – 50000 Wörter in meinem Krimi. Ein neuer Ermittler, ein erster Fall für Joris York.

Einige Tipps, die mir helfen, mein Ziel zu erreichen

Der National Novel Writing Month ist eine großartige Motivation, um endlich den Roman zu schreiben, an dem man seit Jahren herumfummelt. Für mich ist es inzwischen eine angenehme Tradition geworden und ich beteilige mich regelmäßig. Nicht immer erfolgreich, aber immerhin weiß ich, was mir geholfen hat, wenn ich es geschafft habe.

1. Der Preptober

Der Prebtober ist der Oktober, den ich zur Vorbereitung nutze. Zunächst einmal ist es wichtig, sich vorher genau Gedanken darüber zu machen, was man schreiben will. Es gibt nothing worse als mit purer Euphorie anzufangen und nach 10.000 Wörtern festzustellen, dass die Geschichte absolut keinen Sinn ergibt oder langweilig ist. Nichts ist so deprimierend und lähmend wie das Gefühl von Versagen – also investiere Zeit in die Planung!

2. Schaffe dir Schreibzeit!

Wenn du berufstätig bist oder Kinder hast, musst du dich vorher abstimmen und evtl. sogar Urlaub nehmen (klingt radikal, aber es hat sich für mich gelohnt). Denn sonst steht am Ende des Monats nur eine halbfertige Geschichte und Frust statt Erfolgserlebnis. Wer auch beruflich schreibt, sollte versuchen das zu reduzieren, denn das nimmt die Lust aufs eigene Projekt und zieht unheimlich Energie.

3. Setze dir realistische Ziele

Es ist nicht Pflicht 50 Tausend Wörter zu schreiben. Setze dir kleinere Ziele. Auch Zeitziele sind möglich. Täglich eine Stunde am Projekt arbeiten, egal was.

4. Finde einen Schreibpartner oder eine Schreibgruppe

Ja, liebes Schreibnachtforum – ohne euch… Wäre, hätte, Fahrradkette oder so. Im Ernst: Nichts motiviert so sehr, wie zusammen zu schreiben und sich übers Schreiben auszutauschen.

5. Nutze die Ressourcen des NaNoWriMo-Programms

Die Initiatoren haben sich selbst viel einfallen lassen. Es ist zwar dort alles in Englisch, aber auf TWitter gibt es einen deutschen Account und auch ein deutschsprachiges Forum gibt es dort. Vernetze dich und profitiere vom Flow der anderen.

6. Lerne aus deinen Fehlern

Gescheitert? Na und! Scheiter heiter! Denn es kommt im Februar ein Camp und im Juli und schwupps ist wieder November. Also lerne aus deinen Fehlern, analysiere sie und mache weiter oder fang nach einer Pause wieder an! Beides kann klappen – siehe mich an!

7. Schreibe und sprich darüber

Was meinst du wie viele Unterstützer du findest, wenn du darüber sprichst was du vor hast? Kollegen die dich entlasten? Deine Blogleser, die dich anfeuern und deine Familie, die dir den Rücken frei hält.

Bild von Eveline de Bruin auf Pixabay

Fazit:

Ich bin ein Wiederholungstäter, was den NaNoWriMo angeht – und jedes Mal, wenn ich mich darauf vorbereite, merke ich wieder, wie sehr mir dieses Ziel hilft – sprich: Jeden November schreibe ich einen Roman. Und ich weiß nicht, was es ist, aber irgendwie klappt es bei diesem Ziel immer wieder besser als sonst. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich so stark auf etwas konzentriere und mich nicht mehr ablenken lasse. Oder vielleicht motiviert mich auch einfach der Gedanke, Teil einer so großen Gemeinschaft zu sein.

Übrigens ist dieser Beitrag meine erste Teilnahme an einer Blogparade.

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